Geschichte

WAS IST „APNOE“ ?

Apnoe, lat. : ohne Sauerstoff
Apnoe, griech.: Atemstillstand
….. der Atem kann willkürlich bis zu einer Minute angehalten werden … kann durch vorherige vermehrte Atmung (Hyperventilation) über die Normalzeit hinaus (ca. 40 sec.) verlängert werden…
Unter Apnoe – Tauchen, auch Freitauchen genannt, versteht man die ursprünglichste Form des Tauchens. Ohne die üblichen Hilfsmittel wie Pressluftflaschen, begibt man sich mit nur einem einzigen Atemzug auf eine Reise in die Faszination der Unterwasserwelt. Diese Kunst verbindet Philosophie, menschliche Natur, Sport und kulturelle Tradition in einem unbeschreiblichen Unterwassererlebnis, man hat das Gefühl frei, wie ein Fisch, durch das Meer gleiten zu können. Forscht man nach den Wurzeln des Apnoe – Tauchens so eröffnen sich dem staunenden Betrachter phänomenale, physiologische Gemeinsamkeiten von Mensch und Meeressäuger und enthüllen erstaunliche Erkenntnisse über die menschliche Entstehungsgeschichte.

DIE FASZINATION
Die Idee des Einfachen, Unkomplizierten beim Apnoe – Tauchen steigert die Faszination und Beliebtheit dieses Extremsports. Man benötigt lediglich spezielle, überlange Freediving – Flossen, eine kleinvolumige Taucherbrille und einen Schnorchel. Die Kunst des Apnoe – Tauchens allerdings besteht in einer speziellen Atemtechnik und – meditation, durch die der Taucher aktiv Sauerstoff im Gewebe seines Körpers speichert. Dies fördert höchste Konzentration und Körperbeherrschung. Pipin und Umberto haben sich außergewöhnliche Trainingsprogramme und – methoden angeeignet, in deren Zentrum Meditation und Körperkontrolle stehen und sie so vergleichbar mit asiatischen Kampfsportarten sind. Wer selbst einmal ohne Preßluftflasche den Körper im Einklang mit der Unterwasserwelt erleben und sich frei fühlen möchte, kann dies in einer der vielen, weltweit eröffneten Apnoe – Tauchschulen lernen. Eine der bekanntesten Schulen in Europa wird von dem Weltmeister Umberto Pelezzari höchstpersönlich auf Sardinien geführt.

DIE GESCHICHTE
Archäologische Funde belegen, dass Menschen bereits seit ca. 4500 vor Christi  mit dem Freitauchen ihren Lebensunterhalt bestreiten. Die ersten dafür bekannten Völker waren Die Haen – Yo in Korea und Amataucherinnen aus Japan, die beide mit angehaltenem Atem in die Tiefe tauchen, um Muscheln und Schwämme zu sammeln und später zu verkaufen. In der Antike halfen Freitaucher dem griechischem Militär bei einem Angriff auf Syracus (Sizilien) die Unterwasserbarrieren zu durchbrechen, die die griechischen Schiffen beschädigen und so vom Angriff abhalten sollten. Auch die Speerfischer rund ums Mittelmeer bilden den geschichtlichen Hintergrund für die Entwicklung des Apnoesports.

AMAS
Auch heute noch wird das Freitauchen von den Amas in Japan traditionell fortgeführt. Ana ist in Japan der Begriff für Frauen, die sich durch das Tauchen mit angehaltenem Atem ihren Lebensunterhalt verdienen. Die meisten in Japan lebenden Amas, findet man in Shirahma, einem Ort ca. 160 km südlich von Tokyo. Ohne ihre Liebe zum Ozean und seinen Schätzen könnten diese tapferen Frauen des Meeres ihrer  schwierigen und teilweise auch gefährliche Beschäftigung nicht nachgehen. Die meisten Amas sind Mütter, die vollkommen normales Familienleben führen oder auch einen anderen „bürgerlichen“ Beruf ausüben. Das Volk der Amas ist in seiner Mentalität sehr autonom veranlagt und der Konkurrenzkampf unter Amas war stets präsent, da dieser Beruf sich damals wie heute als sehr profitabel erweist. Heutzutage liefern Speerfischer und Perlentaucher im Pazifik den praktischen Hintergrund des Apnoe Tauchens als Sport.